Am 26.04.2004 landeten auf dem Fliegerhorst Laage südlich von Rostock die ersten fünf Doppelsitzer Maschinen (https://www.svz.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/ein-jahrzehnt-im-einsatz-id6512881.html) des neu entwickelten Kampfflugzeuges vom Typ Eurofighter. Vier Tage später wurden die Flugzeuge vom Taktischen Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ in den Dienst gestellt. Anlässlich zu Ehren des 15. Jahrestages der Einführung des Waffensystems Eurofighter, wurde in Laage beim TaktLwG 73 „S“ ein Eurofighter mit der taktischen Kennung 31+18, mit einem besonderen Layout versehen.

Mithilfe einer Spezialfolie, die extra von Airbus genehmigt wurde, setzte man die Gestaltung an der Maschine um. Unter dem Designnamen „Carbon Warrior“, wurde das Projekt mit einem Entwurf von Hauptfeldwebel Thomas Köplin vom TaktLwG 73 „S“, sowie Stabsfeldwebel Stefan Thrun vom TaktLwG 71 „R“ im Zeitraum November 2018 bis September 2019 zum Leben erweckt und mit weiteren Mitstreitern umgesetzt. Im Zuge einer anstehenden 200 Flugstunden Inspektion wurde das neue Gewand das die Farben Blau, Gelb, Weiß und Schwarz in sich trägt aufgebracht. Ein farbenfrohes Design mit einem besonderen Blickfang. Sehr kreativ eingearbeitet wurde dabei das Geschwaderwappen mit seinem Wappentier dem Kranich, der in verschieden Größen, Konstellationen und unterschiedlichen Farbgebungen mal vollständig, mal halb und nur Teilweise auf der Flugzeugfläche auftaucht.

Als I-Tüpfel wurden ins Design noch ein paar stylish hervortretende Elemente eingefügt. So kann man auf der Rumpfoberseite der Maschine kunstvoll eingebettet die Warnemünder Wahrzeichen den Teepott und den Leuchtturm erkennen. Beide sind eng mit dem Bundesland Mecklenburg Vorpommern verbunden, in dem auch das Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ stationiert ist. Auf den beiden Seiten des Leitwerks und unterhalb des Rumpfes sind in unterschiedlichen Größen die in Gelb gehaltenen Schriftzüge „15 Jahre Eurofighter“ zu sehen, die das Jubiläum besonders gut hervorheben. Zum Schriftzug auf der Rumpfunterseite wurde zusätzlich, ein großformatiges Geschwarderwappen platziert, das die Verbundenheit zum Geschwader präsentiert. Ein weiteres Element und gleichzeitig eine tolle Geste ist ein in schwarz gehaltener Kranich, der sich im hinteren Teil der Maschine befindet. Er erinnert an den Absturz zweier Maschine am 24. Juni 2019, mit dem traurigen Verlust eines Piloten.

Insgesamt wurde eine Flugzeugfläche von 200 m² innerhalb von 2 Wochen mit 8 Personen, davon 3 Mitarbeiter hiesiger Firmen (Neonlicht Metallbau u. Werbetechnik GmbH / Printzentrum Rostock) und 5 Soldaten aus dem eigenen Regiment bearbeitet. Bereits am 23. September 2019, zum Kommandowechsel von Oberst Gero von Fritschen an Oberstleutnant Joachim Kaschke, waren erste Fotos der Maschine auf dem Facebook-Auftritt vom Kranich (https://www.facebook.com/derkranich.de/) zu sehen. Ebenso veröffentlichte die Luftwaffe auf Ihrem Twitter Account (https://twitter.com/team_luftwaffe) ein einminütiges Roll Out Video. Ein kleines Meisterwerk für die Augen eines Fotografen das natürlich zum fotografischen Handeln aufforderte und mich und weitere Medienvertreter dazu animierte beim TaktLwG 73 „S“ eine exklusive Fotogenehmigung einzuholen.

Auf Anfrage beim Kommodore Oberstleutnant Joachim Kaschke, erhielten schließlich 6 Presse- und Medienvertreter die Möglichkeit am 20.11.2019 die Maschine zu fotografieren. Zwei Termine wurden dafür bereitgestellt. Favorisiert wurde von uns der erste Termin, der leider aufgrund technischer Probleme an der Maschine nicht eingehalten werden konnte, sodass wir alternativ auf den Zweiten auswichen. Der Tag zeigte sich sehr von seiner herbstlichen Seite. Der Morgen begrüßte uns mit Nebel und starken Regen und ließ nichts Gutes erhoffen. Beim Eintreffen an der Hauptwache wurden wir trotz des miesepetrigen Wetters von Hauptmann Eric Pflanz und Oberstabsfeldwebel Heinz-Dieter Nitz sehr freundlich in Empfang genommen.

Es folgte eine kurze Tagesplanung, dann fuhren wir raus zum Vorfeld zur Wartungs- und Instandhaltungshalle 222, wo die Fotoaktion starten sollte. Dort warteten schon auf uns Hauptfeldwebel Köplin und seine Kollegen. Sie hatten bereits die 31+18 mit dem Schleppfahrzeug vorgefahren. Nach einer kurzen Begrüßung sondierten wir noch einmal die Lage. Durch den anhaltenden Regen war man sich in der Gruppe ein wenig uneins, ob die Aktion noch vollzogen werden sollte. Von Abbruch bis weiter machen stand alles zur Debatte. Letztendlich hatten wir uns auf Fortsetzen geeinigt. Wir machten uns also an die Arbeit.

Auf Nachfrage von Hauptfeldwebel Köplin wie wir denn die Maschine gern positioniert hätten, ließen einige ratlos die Augen in die Runde schweifen. Da ich mir im vorab ein paar Gedanken zu mögliche Positionsstellungen und Ablauf gemachte hatte, äußerte ich kurzerhand meine Vorstellung in die Runde. Man könnte die Maschine parallel zur Halle und mittig auf dem Vorfeld positionieren, um möglichst viel Fläche vom Design und dem Schriftzug „Willkommen im Geschwader „Steinhoff““ welches sich oberhalb der Halle 222 befindet, auf das Bild zu bekommen. Gesagt, getan kurz darauf schleppten die Kameraden vom Geschwader die Maschine nach kurzer Einweisung in Position und wir Fotografen walteten unseres Amtes. In den zwei Stunden die zur Verfügung standen, wurde uns so mancher Wunsch ermöglicht.

So zog man den Eurofigther noch einmal in eine neue für uns interessantere Position, entfernte Abdeckungen für die Triebwerke und den Intake, öffnete das Cockpit und fuhr die bordinterne Leiter aus, alles im Rahmen des erlaubten und Machbaren. Auch der Äußerung meines Wunsches, einen Hubsteiger für Fotoaufnahmen aus der Höhe zu bekommen, kam man mit abnickender Zustimmung nach. Ein kurzes Telefonat geführt von Hauptfeldwebel Köplin und das Gerät stand nach wenigen Minuten für uns bereit. Damit erhielten wir ungewöhnliche und nicht alltägliche Perspektiven vom Waffensystem und somit einmalige und besondere Aufnahmen. Zwischendurch beim Gespräch mit Hauptfeldwebel Köplin erfuhren wir, das die Maschine ein Jahr lang mit ihrem neuen Design fliegen soll und ihr öffentliches Debüt am 13. Juni 2020 zum Tag der Bundeswehr in Laage bekommt. Vertieft in unsere Arbeit merkten wir gar nicht, wie schnell doch die Zeit vergangen war. Gern hätten wir das eine oder andere Foto mit einer Maschine im Sonnenlicht aufgenommen, leider war es uns an diesem Tag nicht vergönnt. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen traten wir unseren Rückzug an. Wir waren uns alle einig, das Design ist außergewöhnlich gut geworden und eine Augenweide für jeden Jet begeisterten Fotografen. Mit ihrer Darstellung wird sie sicher ein Hingucker am Tag der Bundeswehr. Zum Abschluss des Tages tranken alle gemeinsam noch einen wärmenden Kaffee im Offiziersheim (UHG / OHG), der bei den Wetterbedingungen bitternotwendig war und ließen den Tag bei Fachgesprächen und Anekdoten ausklingen. Mir bleibt an dieser Stelle nur noch eins zu sagen, herzlichen Dank an das Team vom TaktLwG 73 „S“, für den tollen Tag und die Unterstützung. Auch wenn das Wetter nicht auf unserer Seite stand, hat mir die Arbeit mit dem Geschwader wieder einmal viel Freude und Spaß bereitet.

Ich freue mich bereits jetzt schon, auf den Tag der Bundeswehr 2020 in Ihrem Geschwader, vielen Dank für diese Gelegenheit.

Categories: Berichte

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